Achtsamkeit im Alltag zu praktizieren, bedeutet sich immer wieder im gegenwärtigen Augenblick zu verankern und dabei offen und wertfrei zu bleiben. Eine wichtige Unterstützung sind dabei Deine Sinne. Indem Du bewusst wahrnimmst, was Du hörst, siehst, riechst, fühlst oder schmeckst, kannst Du beispielsweise aus dem Gedankenkarussell aussteigen und besser zur Ruhe kommen. Gerade die Adventszeit bietet viele unterschiedliche Anknüpfungspunkte für Deine Sinne. Vielleicht inspirieren Dich ja die folgenden Advents-Rituale, die Du allesamt achtsam durchführen kannst.
Weihnachtsbaum bewusst auswählen
Hast Du schon einen Weihnachtsbaum? Falls nicht, triff die Auswahl ganz in Ruhe und bewusst. Nimm Dir Zeit, um Dir die Vielzahl an Bäumen anzuschauen. Lass Deinen Blick schweifen und betrachte jeden Baum einen Moment lang – so wertfrei wie möglich. Welche Unterschiede siehst Du hinsichtlich der Farbe, Größe oder Form des Baumes? Nimm Dir auch Zeit, um die Nadeln zu fühlen. Beobachte dabei aufmerksam, was Dir durch den Kopf geht. Entscheide Dich dann intuitiv für einen der Bäume. Dieses Ritual funktioniert natürlich auch ohne eigenen Weihnachtsbaum. So kannst Du einfach beim nächsten Waldspaziergang die Bäume um Dich herum betrachten.
Geschichten und Gedichte vorlesen
Nutze die Adventszeit, um in den Genuss einer Adventsgeschichte oder eines Weihnachtsgedichts zu kommen. Vielleicht hast Du Lust, Deinen Kindern, Enkelkindern oder auch Freunden beim gemütlichen Beisammensein etwas Vorzulesen? Lass Dir Zeit, bis jeder eine bequeme Position im Sitzen oder Liegen gefunden hat. Nimm auch Deine eigene Körperhaltung wahr, bevor Du startest. Sprich jedes Wort in Ruhe und achte auf den Klang Deiner Stimme. Lege immer wieder kurze Pausen ein und lass den Blick zu Deinen Zuhörern schweifen. Halte am Ende einen Moment inne, damit die Erzählung oder das Gedicht noch etwas nachwirken kann.
Kerzenlicht entzünden
Wenn die Tage kürzer werden, spenden Kerzen viel Licht und Wärme. Gerade aus der Vorweihnachtszeit ist Kerzenlicht kaum wegzudenken. Schenke diesem mittlerweile schon so selbstverständlichen Accessoire immer wieder bewusst Aufmerksamkeit im Alltag. Verwende zum Anzünden Streichhölzer – so kannst Du Deine Sinne noch besser auf die Wahrnehmung des Zischens und den Geruch des entflammten Streichholzes richten. Betrachte die entzündete Kerze anschließend noch für ein paar Minuten in Ruhe, bevor Du Dich wieder dem Alltagsgeschehen zuwendest.
Achtsamkeitsübung: Achtsames Teetrinken (Dauer: 5-10 min)
Das achtsame Teetrinken ist die perfekte Übung, um mehr Bewusstsein in alltägliche Gewohnheiten zu bringen und dabei einen Moment inne zu halten. Ob am Morgen, am Abend oder einfach zwischendurch – diese Übung lässt sich leicht in den Alltag integrieren.
Anleitung: Entscheide Dich für eine Teesorte und nimm ihren Geruch im trockenen Zustand wahr. Gieße dann den Tee in einer Tasse mit heißem Wasser auf, lasse ihn entsprechend ziehen und achte auf folgende Wahrnehmungen:
- Wie riecht der Tee jetzt, wenn er mit Wasser übergossen ist?
- Wie fühlt sich die Außenseite Deiner Tasse an? Wie ist die Oberflächenstruktur und welche Temperaturunterschiede nimmst Du wahr?
- Sobald der Tee trinkbar ist, nimm einen Schluck und halte ihn für einen Moment im Mund. Welchen Geschmack empfindest Du und an welchen Stellen im Mundraum?
- Schlucke den Tee langsam hinunter und achte auf die Schluckbewegungen Deines Körpers.
- Spüre diesem ersten Schluck Tee einen Moment nach, bevor Du Dich Schluck für Schluck dem restlichen Inhalt Deiner Teetasse zuwendest.
Dieser Beitrag ist auch in der Marbacher Zeitung erschienen und online abrufbar unter www.marbacher-zeitung.de/achtsam.
Es ist so wichtig, diese Dinge zu wissen. Danke für den schönen Artikel :)
AntwortenLöschenAndrea
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